Global Players – ein Planspiel über Weltwirtschaftsstrukturen in der Gambia-AG

von: Frau Petry

16.12.2019 kam Frau Anna Schönherr mit einer großen Tasche in die Gambia-AG. Sie hatte zwar keine Weihnachtsgeschenke dabei, aber ein Spiel, das bei allen Beteiligten für viele Überraschungsmomente sorgte.  Die Schülerinnen und Schüler ordneten sich den vorbereiteten Tischen zu, die einzelne Länder darstellten. Dann wurden die Regeln erklärt:

Es darf nur ausgeteiltes Material verwendet werden;
Es darf keine Gewalt ausgeübt werden;
Es dürfen nur die gewählten Vertreter oder Botschafter im Weltwirtschaftsforum miteinander verhandeln;
Es müssen bestimmte Formen produziert werden, die bei der Weltbank verkauft werden können;

Dann ging es los und es wurde sehr schnell sehr turbulent im Raum. Da wurde überlegt, debattiert, ge- und verhandelt, gestritten und produziert. Durch die Spielleitung wurden in regelmäßigen Abständen für einzelne Länder sog. Interventionen benannt, d. h. es traten Krisen ein wie z.B. eine Naturkatastrophe, ein Generalstreik, ein unerwarteter Preisverfall bei wichtigen Handelsprodukten etc.

Im Laufe des Spiels kristallisierte sich für alle spürbar heraus, dass die Reichen immer reicher, und die Armen immer ärmer wurden. Der Kassensturz am Ende des Spiels zeigte eine klare Führungsrolle der Länder in der ersten Reihe (Industrieländer), während die nachfolgenden Teams (Schwellenländer) bereits stark abgeschlagen waren, und die Spieler*innen aus der letzten Reihe (Entwicklungsländer) nahezu chancenlos geblieben waren.

Es schloss sich noch eine lebhafte Diskussion an, in deren Verlauf u. a.  über Strategien und Erkenntnisse aus dem Planspiel gesprochen wurde. Zwar strahlten die Gewinner Selbstvertrauen aus und waren stolz auf ihre Erfolge, doch mussten sie sich auch der Kritik stellen, dass sie andere durch falsche Versprechungen über den Tisch gezogen, oder durch Fehlinformationen neue Abhängigkeiten geschaffen hatten. Die vermeintlichen Verlierer des Spiels stellten sich schließlich sogar als die moralischen Sieger heraus, denn sie hatten irgendwann festgestellt, dass sie nur im Zusammenschluss mit anderen ihre Potentiale optimal nutzen konnten – sie hätten dafür nur viel mehr Zeit gebraucht.

Was also haben wir gelernt?

Unsere Welt ist ein höchst kompliziertes und empfindliches Gebilde. Selbst wenn nur einige wenige ihre Macht ausnutzen und ihren eigenen Vorteil suchen, bleiben große Teile der Weltbevölkerung auf der Strecke. Es ist nicht immer einfach zwischen Wohlstand und Gerechtigkeit ein Gleichgewicht zu finden, bei dem die unterschiedlichsten Ausgangslagen so berücksichtigt werden, dass wir irgendwann wirklich einmal von der EINEN WELT sprechen können. Das schaffen wir nur gemeinsam!